Von der charmanten Marina Frapa in Rogoznica aus stachen wir in See; unser Abenteuer führte uns über atemberaubende Küstenstädte und idyllische Inseln. Mit unserer Segelyacht, der Oceanis 51.1 "Cloudy Bay", hatten wir insgesamt etwa 530 nautische Meilen von Kroatien nach Venedig und zurück vor uns.
Hier nun einige allgemeine Infos bevor ich die einzelnen Destinationen beschreibe
Unser 3-Wochen-Segeltörn führte uns zu den folgenden Urlaubsorten:
Rogoznica, Marina Frapa
Zirje, Vela Stupica
Ugljan, Olive Island Marina
Olib, Uvala Slatinica
Krk, Marina Punat
Cres, Stadthafen
Pula, Marina Veruda
Umag, Stadthafen
Triest, Marina Triest
Porto san Magaritha
Venedig, Marina Isola Certuosa
Vrsar, ACI Marina
Pula, Marina Veruda
Mali Losinj, Marina Losinj
Mali Losinj, Stadthafen
Olib, Stadtmole
Ugljan, Olive Island Marina
Vodice, ACI Marina
Rogoznica, Marina Frapa
Unser Zuhause auf See: Die Cloudy Bay
Mit der Cloudy Bay haben wir ein echtes Juwel. Die Yacht ist nicht nur komfortabel ausgestattet, sondern bietet auch jede Menge Luxus, von einem Weinkühlschrank, Geschirrspüler, Waschmaschine über eine Klimaanlage bis hin zu einem ausfahrbaren TV.
Natürlich sind auch ein Inverter, eine PV Anlage und eine Nespresso Maschine mit an Bord.
Hier einige Fotos:
Die Charterfirma: First Class Sailing in Rogoznica
First Class Sailing bietet eine erstklassige Chartererfahrung mit exzellentem Service und hochwertigen Schiffen. Die Yacht "Cloudy Bay" ist besonders hervorzuheben aufgrund ihres Zustands und der Ausstattung. Ideal für eine ausgedehnte Segelreise.
Servicequalität: Die Mitarbeiter von First Class Sailing sind für ihre Zuvorkommenheit, Freundlichkeit und Kompetenz bekannt. Hier gibt es absolut nichts Negatives zu sagen.
Check-In/Check-Out: Der Prozess war professionell und effizient, was den Gesamteindruck des Charters positiv beeinflusste.
Preise in den Marinas: Kroatien vs. Italien
Oft hört man, dass die Marina-Preise in Kroatien unverhältnismäßig hoch seien. Tatsächlich steigen sie stetig, was nicht zuletzt auf die Inflation zurückzuführen ist, die in letzter Zeit spürbar war. Allerdings ist Italien keineswegs günstiger. Dort mussten wir beispielsweise zusätzlich für den Strom zahlen, was bei Nutzung der Klimaanlage schnell 20 bis 30 Euro pro Tag ausmacht. In den von uns besuchten Häfen bedeutete das etwa 150 Euro plus 20-30 Euro Strom für eine 15 Meter lange Yacht. In Kroatien hingegen sind Stromkosten oft inklusive, und in kleineren Häfen wie Olib kann man schon für rund 70 Euro, einschließlich Strom und Wasser, anlegen. Es lohnt sich also, sich vorher über die Kosten zu informieren, um die Törnnebenkosten im Rahmen zu halten.
Wo man Action findet und wo Ruhe sucht
Generell ist auf dem Festland deutlich mehr Tourismus zu finden als auf den Inseln. Dies gilt zumindest für die Inseln, die wir besucht haben. Für diejenigen, die nach Unterhaltung suchen, sind Orte wie Vrsar, Umag, Vodice oder Pula empfehlenswert. Wer hingegen eine Woche der Ruhe sucht, findet auf den Inseln wie Olib, Silba, Premuda oder Susak ideale Rückzugsorte. Ein gutes Mittelmaß bieten die Inseln Cres, Krk und Mali Lošinj, die ruhige Buchten und gleichzeitig lebhafte Abende in den Dörfern bieten.
Interessantes zur Route
Die Route, die wir gesegelt sind, bot viele sehenswerte Stationen. Natürlich kann man alternative Häfen ansteuern, insbesondere in Kroatien gibt es eine Fülle von Optionen. In Italien hingegen erfordert unser Tiefgang von 2,4 Metern, wie bei der "Cloudy Bay", besondere Vorsicht. Selbst in der Adria, wo der Tidenhub nur etwa 1 Meter beträgt, muss man auf die Gezeiten achten, um nicht im Sand stecken zu bleiben. Mit sorgfältiger Planung haben wir jedoch problemlos navigiert, auch wenn es manchmal nervenaufreibend war.
Wetterbedingungen auf der Route
Zwischen Zadar und dem südlichen Kroatien gibt es eine Wettergrenze. Während es südlich davon oft schöner ist, ziehen im Norden vermehrt Gewitter auf. Das war auch bei unserer Reise der Fall. Eine tägliche Überprüfung der Wettervorhersagen ist daher unerlässlich. Ein hilfreicher Link zu den von uns genutzten Wetterseiten ist: My-Sailturn Wetterseiten.
Hier nun ein kurzer Reisebericht über die einzelnen Destinationen:
Tag 1: Rogoznica, Marina Frappa – Zirje, Vela Stupica
Nachdem wir den Check-in zügig abgeschlossen hatten, legten wir sofort ab und segelten nach Zirje in die Bucht Vela Stupica. Am Abend besuchten wir eine urige Konoba, die für ihren selbstgemachten Kartoffelsalat bekannt ist. Auch die anderen Gerichte waren ausgezeichnet. Unsere Hunde waren so aufgeregt, an Land zu gehen, dass sie bereits vor uns im Beiboot saßen.
Tag 2: Zirje, Vela Stupica – Ugljan, Olive Island Marina
Der Jugo-Wind schob uns heute die 40 Seemeilen zur gemütlichen Olive Island Marina. Dort legten wir zwischen zwei großen Motoryachten an, was beim Einparken Vorsicht erforderte, da wir auf keinen Fall anstoßen und einen Kratzer verursachen wollten. Glücklicherweise war die Lücke groß genug und wir hatten ausreichend Platz zum Manövrieren. Obwohl unser erster Versuch durch ein anderes, einfahrendes Schiff behindert wurde, gelang uns der zweite Anlauf problemlos. Aufgrund des starken Winds fuhr das Taxiboot der Marina nicht nach Zadar, und die Fähre wäre zu umständlich gewesen, weshalb wir beschlossen, bei der Rückfahrt erneut hier Halt zu machen um Zadar zu besichtigen.
Tag 3: Ugljan, Olive Island Marina – Olib, Uvala Slatnica
Mit einer Vorhersage von 10-15 Knoten Wind aus Nordwesten konnten wir entspannt nach Norden kreuzen. Unser Ziel war Olib, wo wir uns an einer Boje festmachten. Der Tiefenmesser zeigte noch 3,4 Meter an, und das Wasser war türkisblau – die Bucht wunderschön. Es gab sogar eine kleine Strandbar, wo wir Getränke kaufen konnten. Die Bilder der Bar im Internet hatten zwar einen etwas anderen Eindruck vermittelt, aber wir genossen die Zeit dort. Der Strand lief flach ins Wasser und der Untergrund war sandig – einfach traumhaft.
Tag 4: Olib, Uvala Slatnica – Krk, Marina Punat
Leider mussten wir die gesamte Strecke motoren, da der Wind gegen uns stand. Kurz vor Krk wurde es richtig heiß, da der Wind drehte und warme Luft vom Festland heranzog. Die seichte Hafeneinfahrt von Krk brachte mich ins Schwitzen, da unser Schiff, die "Cloudy", einen Tiefgang von 2,4 Metern hat und der Tiefenmesser auf 2,3 Meter fiel. Glücklicherweise waren 50 Zentimeter Offset eingestellt, und wir hatten noch genügend Platz unter dem Kiel, sodass wir sicher die Marina Punat erreichten.
Tag 5: Krk, Marina Punat – Cres, Stadthafen
Auch heute war es windstill, also mussten wir den Weg nach Cres wieder unter Motor zurücklegen. Für die nächsten Tage war eine Hitzewarnung mit Temperaturen über 36 Grad und Wassertemperaturen von fast 30 Grad angekündigt – fast wie in der Badewanne. Cres erwies sich als charmanter kleiner Ort, der am Abend belebt, aber nicht überfüllt war. Der Stadthafen war zudem ein Schnäppchen mit etwa 50 Euro.
Tag 6: Cres, Stadthafen – Pula, Marina Veruda
Auch heute blieb der Wind aus. Auf dem Weg nach Pula machten wir einen Badestopp bei Kamenjak, wo sich die Bucht schnell füllte. Typisch für Kroatien ankerten die Boote dicht beieinander, aber da wir in der Marina übernachten wollten, konnte uns das egal sein. Pula selbst ist eine große Stadt, und wegen der Hitze blieb ich an Bord, während die Crew die Altstadt erkundete.
Tag 7: Pula, Marina Veruda – Umag, Stadthafen
Von der Marina Veruda aus segelten wir nach Umag. Die Hitze war unerträglich, aber die Klimaanlage an Bord verschaffte Erleichterung. Aufgrund eines Gewitters im Norden schalteten wir den Motor dazu, um schneller anzukommen. In Umag frischte der Wind auf etwa 20 Knoten auf. Ein anderes Schiff versuchte mehrmals vergeblich anzulegen, bevor es vor Anker ging, und auch ein weiteres Schiff hatte Schwierigkeiten. Unser Anlegemanöver verlief jedoch reibungslos. Umag empfanden wir als sehr touristisch; die Restaurants boten ähnliche Menüs und das Essen war eher durchschnittlich.
Tag 8: Umag, Stadthafen – Triest, Marina Triest
Wir legten später ab, da es morgens noch gewitterte. In Triest angekommen, meldeten wir uns in der Marina an, wo uns zwei freundliche, aber unerfahrene Marineros halfen. Die Wasserqualität war enttäuschend, aber ein zufällig stattfindender Turmsprung-Wettbewerb sorgte für Unterhaltung. Ansonst kann man hier schon Mal einen Stopp machen und den flair der Stadt genießen.
Tag 9: Triest, Marina Triest – Porto San Margherita
Da die Strecke nach Venedig zu lang war, machten wir einen Zwischenstopp in Porto San Margherita. Die Einfahrt war aufgrund der geringen Wassertiefe eine Herausforderung, aber wir schafften es. Der Massentourismus war nicht unser Geschmack, daher verbrachten wir den Abend entspannt an Bord und aßen Pizza. Auf dem Weg her segelten wir noch bei einigen russischen Superyachten vorbei, da die momentan alle sanktioniert werden. Die Marina an sich ist sehr sauber und der Marinero war auch super hilfreich auch wenn er uns zuerst einen Platz zugewiesen hatte in dem wir nicht reinkamen, da unser Schiff einfach zu breit für die Box war.
Was hier sehr cool ist, das einige Häuser einen eigenen Anleger haben.
Tag 10 – Tag 13: Porto San Margherita – Venedig, Marina Isola Certosa
Die Fahrt durch den "Canale Grande" und Venedig an sich waren für mich definitiv das Highlight dieser Reise. Die Marina auf der idyllischen Insel Isola Certosa bot eine perfekte Basis, um Venedig zu erkunden. Die öffentlichen Verkehrsmittel waren überfüllt, weshalb wir für die Rückfahrt ein Taxiboot nutzten, das uns direkt zur Marina brachte. Venedig selbst war überraschend angenehm, ohne die befürchteten Menschenmassen, und die Architektur beeindruckte uns sehr.
Tag 14 & Tag 15: Venedig, Marina Isola Certosa – Vrsar, ACI Marina
Wir starteten früh, um die Strecke nach Vrsar in etwa zehn Stunden zurückzulegen. Nach einer Weile segelten wir nicht mehr und mussten motoren. Vrsar war ein kleiner, reizvoller Ort, und wir fühlten uns in der Marina sicher, besonders angesichts des angekündigten Gewitters, das in den frühen Morgenstunden aufkam. Da uns Vrsar so gut gefiel, blieben wir noch einen Tag. Das Freizeitangebot war groß, von elektrischen Surfboards über Kajaks und SUPs bis hin zu Jet Skis – ein Paradies für die Kids. Vor allem nach 3 Tagen Stadt.
Tag 16: Vrsar, ACI Marina – Pula, Marina Veruda
Unsere weiblichen Crewmitglieder wollten nochmals nach Pula, also segelten legten wir hier nochmals in der Veruda an. Es würde auch die Option mit der ACI Marina geben, wir haben uns aber dagegen entschieden.
Tag 17: Pula, Marina Veruda – Marina Mali Losinj
Heute ging es nach Mali Losinj, wo am Abend die Hafenpromenade lebendig wurde. Ein Restaurant, das wir empfehlen können, ist Bocca Vera. Wir beobachteten die Boote, die den Kanal passierten, und genossen die entspannte Atmosphäre.
Tag 18: Marina Mali Losinj – Mali Losinj, Stadthafen
Nach einem Wettercheck, der uns eine instabile Lage und mögliche Gewitter zeigte, verlegten wir unser Schiff vom Yachthafen in den Stadthafen, um näher am Fischmarkt zu sein. Der Markt bot eine große Auswahl an frischen Meeresfrüchten zu fairen Preisen. Da das Wetter unvorhersehbar war, beschlossen wir, einen weiteren Tag hier zu bleiben.
Tag 19: Mali Losinj, Stadthafen – Olib, Stadthafen
Auf der Rückfahrt machten wir nochmals Halt in Olib, wo uns das kristallklare Wasser und der flache Sandstrand begeistert hatten. Wir legten im kleinen Hafen an, waren aber wegen der offenen Mole in Richtung Nordwesten und Norden vorsichtig. Zuvor machten wir einen ausgiebigen Badestopp in der Draga-Bucht im Norden von Olib.
Tag 20: Olib, Stadthafen – Ugljan, Olive Island Marina
Heute hatten wir einen großartigen Segeltag mit böigem Bora-Wind. Wir segelten mit einer Geschwindigkeit zwischen 5 und 8 Knoten. Da beim letzten Mal der Besuch in Zadar aufgrund des starken Winds ausgefallen war, nutzten wir diesmal die Gelegenheit. Die Olive Island Marina ist sehr schön und bietet sowohl einen Strand als auch einen Pool.
Tag 21: Ugljan, Olive Island Marina – Vodice, ACI Marina
Vodice ist ein lebhafter Badeort mit Bars, Discos und Nachtclubs in der Nähe der Marina. Der lokale Fisch- und Gemüsemarkt bot regionale Köstlichkeiten. Das Wasser war mit 22 Grad überraschend kalt, was vermutlich auf die Bora zurückzuführen war, die kaltes Wasser aus der Tiefe an die Oberfläche brachte. Wir tankten noch einmal und füllten einen Kanister, um das Schiff voll zurückzugeben.
Tag 22: Vodice, ACI Marina – Rogoznica, Marina Frapa
Unser letzter Segeltag führte uns zurück nach Rogoznica. Je näher wir der Stadt kamen, desto wärmer wurde das Wasser, ideal für eine Schwimmeinheit. Der Check-Out verlief sehr schnell und wie erwartet kompetent.
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